Klasse 3c: Zurück in die Geschichte von Luckenwalde
Unser Ausflug in das Heimatmuseum und auf den Marktturm - ein Tag zurück in die Geschichte von Luckenwalde -
Am vergangenen Mittwoch erlebten wir, die Klasse 3C, einen unvergesslichen Tag: Unser Ausflug führte uns nicht nur in das Heimatmuseum, sondern auch auf den historischen Marktturm von Luckenwalde. Es war ein Tag voller Geschichten, spannender Entdeckungen und beeindruckender Ausblicke, der uns alle begeisterte – auch wenn der lange Fußmarsch von der Schule zum Museum und wieder zurück uns ganz schön ins Schwitzen brachte. Ganze 6 Kilometer legten wir zu Fuß zurück, aber die Aufregung und Vorfreude ließen uns die Anstrengung schnell vergessen.
Als wir im Heimatmuseum ankamen, wurden wir von Frau Schmidt, einer Expertin für die Geschichte Luckenwaldes, herzlich begrüßt. Sie führte uns zuerst in den Begrüßungsraum des Museums und erklärte uns, dass die ausgestellten Gegenstände im Museum „Exponate“ genannt werden. Schon bald zeigte sie uns auch ihr Lieblingsexponat, das uns alle besonders beeindruckte: Ein altes Gesangsbüchlein aus dem 18. Jahrhundert, hinter dem eine spannende Geschichte steckt. Frau Schmidt erzählte uns von einer älteren Dame, die das Buch eines Tages einfach beim Museumsleiter abgab, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Erst viel später erfuhren alle, dass die Frau das Buch als Schulkind mit nur 12 Jahren aus dem damaligen Museum gestohlen hatte – und sich jetzt, im hohen Alter von 87 Jahren, endlich traute, es zurückzugeben! Sie erzählte das sie ganze 75 Jahre ein schlechtes Gewissen hatte das Buch damals eingesteckt zu haben. Diese Geschichte brachte uns alle zum Schmunzeln, und wir verstanden, warum heute alle Exponate in Glasvitrinen geschützt werden müssen.
Besonders spannend im Museum war, dass wir uns über alte Telefonhörer einige der Exponate und ihre Geschichten selbst anhören konnten. Es war fast so, als ob die Gegenstände selbst zu uns sprachen! Wir hörten uns Erklärungen zu alten Werkzeugen und Musikinstrumenten an und erfuhren, wie das Leben in Luckenwalde vor vielen Jahrhunderten war. Besonders die alten Musikinstrumente und die zahlreichen Spielzeuge aus der Geschichte der Stadt fanden wir alle faszinierend. Es war spannend zu sehen, wie anders die Kinder damals gespielt haben – ohne Smartphones und Tablets!
Ein weiteres Thema, das uns besonders interessierte, war der Aufschwung der Stadt durch „König Friedrich den Zweiten“. Er brachte der Stadt großen Erfolg, als er im 18. Jahrhundert eine Tuchfabrik eröffnete. Dadurch fanden viele Menschen Arbeit, vor allem nach einem verheerenden Brand in der Stadt Gera, durch den viele Weber nach Luckenwalde zogen. Im Museum sahen wir sogar alte Werkzeuge, mit denen die Menschen damals die Stoffe herstellten. Bevor die Stadt durch die Fabriken wuchs, lebten die meisten Einwohner allerdings von der „Landwirtschaft“, und auch das konnten wir im Museum genau nachverfolgen. Es gab viele alte Werkzeuge, die für den Pflanzenanbau genutzt wurden. Wir konnten uns kaum vorstellen, wie viel harte Arbeit das gewesen sein muss!
Eine weitere Überraschung war die Geschichte der „Nuthe“, des Flusses, der durch Luckenwalde fließt. Früher war die Nuthe etwa 30 Meter breit, und Schiffe konnten sogar bis nach Potsdam in die Havel fahren! Das konnten wir uns heute kaum vorstellen, denn der Fluss sieht heutzutage viel kleiner aus.
Nach dem Besuch im Museum ging es weiter zum „Marktturm“, der einen ganz besonderen Platz in der Geschichte der Stadt hat. Der Turm war ursprünglich ein Wachturm, der über 800 Jahre alt ist, aber niemand weiß genau, wann er gebaut wurde. Früher war er nur 19 Meter hoch, doch später wurde er umgebaut und dient heute als Glockenturm. Wusstet ihr, dass der Marktturm auch „der schiefe Turm von Luckenwalde“ genannt wird? Er hat nämlich eine minimale Neigung, ähnlich wie der berühmte Turm von Pisa, nur dass es bei unserem Turm viel weniger auffällt.
Der Aufstieg auf die Spitze des Marktturms war für uns alle eine Herausforderung. Ganze „153 Stufen“ mussten wir erklimmen, aber die Mühe lohnte sich! Oben angekommen, hatten wir eine atemberaubende Aussicht über die Stadt. Wir konnten bis weit in die Umgebung schauen, und Max meinte sogar, er hätte den Fernsehturm in Berlin gesehen! Es fühlte sich an, als könnten wir die ganze Welt von dort oben überblicken. Die Aussicht war einer der Höhepunkte des Tages, und wir alle waren begeistert, wie schön unsere Stadt von oben aussieht.
Doch auch im Inneren des Turms gab es viel zu entdecken. Wir sahen die riesigen Glocken, die früher aus Bronze waren, aber im Krieg eingeschmolzen wurden. Die größte Glocke im Turm ist heute so schwer wie ein Elefant – das konnte man sich kaum vorstellen, als man direkt darunter stand! Außerdem erzählte uns Frau Schmidt die Geschichte von „Pirelut“, dem kleinen Turmkobold, der angeblich immer noch zwischen den Glocken lebt. Ob das wohl stimmt? Lina 2 und Greta erzählten ganz stolz, wie sie den kleinen Kobolz schnarchen hörten. Wir sind uns nicht sicher, aber die Geschichte war jedenfalls lustig und machte uns ein wenig nervös, als wir die Glocken näher betrachteten.
Zum Abschluss des Tages erfuhren wir noch einiges über das „Stadtwappen von Luckenwalde“. Der Pelikan, welcher mit seinen Kindern in dem Nest auf dem Stadtwappen sitzt, ist das Symbol des selbstlosen Opfers– der Pelikan, der Vogel, der sich für seine Jungen opfert um sie mit seinem eigenen Blut zu ernähren. Das Muttertier steht hierbei für den/die Bürgermeister/in und die Kinder für das Volk, den das Luckenwalder will eine/n Bürgermeister/in die sich genauso wie der Pelikan um das Volk sorgt. Die „zwei Ritter“ auf dem Wappen und die „zwei Krummstäbe“ stehen für die tapferen Verteidiger der Stadt aus vergangenen Zeiten. Die „Sterne“ im Wappen symbolisieren Glück, und die „Tanne“ erinnert daran, dass Luckenwalde einst von großen Wäldern umgeben war.
Am Ende des Tages kehrten wir müde, aber voller neuer Eindrücke zurück zur Schule. Der 3 Kilometer lange Rückweg war anstrengend, aber wir hatten so viele spannende Geschichten im Kopf, dass wir kaum merkten, wie die Zeit verging. Unser Ausflug in das Heimatmuseum und auf den Marktturm war ein voller Erfolg, und wir haben viel über die Geschichte unserer Stadt gelernt. Luckenwalde ist ein besonderer Ort – und wir werden diesen Tag sicher so schnell nicht vergessen!
- geschrieben von Moritz Wallmann, Frau Schneider und den Kindern der Klasse 3c -
Bild zur Meldung: Klasse 3c: Zurück in die Geschichte von Luckenwalde